Hörbücher für Kinder

Unsere beiden Töchter lieben es, sich mit Büchern und Hörbüchern in andere Welten zu verlieren. Dafür nutzen wir verschiedene Anbieter. Doch wo gibt es das beste Angebot? Ein Überblick.


Fernsehen und iPad sind bei uns absolute Ausnahmen. Wir wollen, dass ihre Fantasie anders angeregt wird und Bilder in ihren Köpfen entstehen. Deshalb tun wir vor allem eines: Lesen, lesen, lesen!

Jeden Abend nehmen wir uns pro Kind 45-60 Zeit zum Vorlesen. Die Zwei nehmen sich am Wochenende nach dem Frühstück Zeit, sich zusammen noch einmal zum Lesen (was auch aktuell natürlich auf das Anschauen der Bilder und das Zitieren der Texte aus dem Kopf bedeutet).

Doch nicht immer haben wir Zeit zum Lesen. Dann sind Hörbücher ein guter Ersatz.

Wo bekommen wir Hörbücher?

Dafür kommen ganz unterschiedliche Dienste zum Einsatz. Jeder dieser Dienste bietet verschiedene Vor- und Nachteile. Die will ich hier einmal auflisten.

einfachste Bedienung: Toniebox

Die Toniebox wird dir ein Begriff sein. Der weiche Quader lässt sich durch Drücken und Rütteln bedienen, das kann z. T. schon unsere Kleine. Und die Hörbücher starten, sobald man die passende Figur aufsetzt.

Dank Akku ist die Toniebox mobil. Die Hörbücher können im Bett, im Bad oder auf dem Sofa gehört werden.

Dieses Vergnügen ist aber auch ein teures. Je nach Angebotslage kostet ein Tonie (also die Figur, auf der das Hörspiel „gespeichert“ ist) ca. 10 bis 15€. Das läppert sich.

Gleichzeitig ist das Angebot an Hörbüchern zwar im Ausbau, momentan aber immer noch sehr begrenzt. Wer alle zwei Tage ein neues Hörbuch hören will, wird schnell an Grenzen stoßen.

Vorteile

  • Kombilösung aus Hardware und Inhalten
  • leichte Bedienung
  • mobil dank Akku

Nachteile

  • geringe Vielfalt des Angebots
  • teuer

umfangreichstes Hörbuch-Angebot: Audible

Audible ist DER Anbieter für Hörbücher im deutschsprachigen Raum. Über 200.000 Hörbücher sind bei der Amazon-Tochter mittlerweile im Angebot. Dazu gehören Podcasts und Titel für Erwachsene ebenso wie Hörbücher für Kinder.

Audible ist für Hörbücher gemacht. Und das ist sein vermutlich bestes Argument. Neben der Möglichkeit jederzeit dort in einem Buch weiter zu hören, wo man beim letzten Mal aufgehört hat, ist Gold wert. Und eine Möglichkeit, die bei den meisten anderen Audio-Streaming-Diensten gänzlich fehlt.

Zu den absoluten Vorteilen von Audible zählt aber auch die Sortierung und redaktionelle Kuration des riesigen Angebots. So gibt es regelmäßig Sammlungen zu bestimmten Themen. Aktuell z. B. eine Übersicht aller Hörbücher zum Schulanfang, die bei Audible im Angebot sind.

Diese Sammlungen geben Übersicht und helfen, gesuchte Bücher schnell zu finden und neue Hörbücher zu entdecken.

Das Preismodell von Audible ist auf den ersten Blick etwas kompliziert. Für den Abo-Preis von knapp 10€ pro Monat kannst du ein Hörbuch kostenlos “kaufen”. Dieses Hörbuch gehört dir dann immer, auch wenn du dein Audible-Abo beendest.

Nutzt du deinen Inklusiv-Titel einen Monat mal nicht, so wird dafür ein Guthaben in den Folgemonat übertragen. Gefällt dir ein Hörbuch nicht, so kannst du es zurückgeben und erhältst dafür Guthaben für einen neuen Titel.

Reicht dir und deinen Kindern ein Titel im Monat mal nicht, so kannst du für maximal je 10€ weitere Hörbücher dazu kaufen.

Vorteile

  • tolle Funktionen zur Steuerung der Hörbücher
  • gute Suche und redaktionelle Zusammenstellungen von Hörbüchern zu einem Thema

Nachteile

  • mit ca. 10€ pro Hörbuch relativ kostenintensiv
  • passendes Gerät zum Abspielen der Hörbücher erforderlich, das im Zweifel von dir bedient werden muss.

kostengünstigste Alternative: Spotify

Anders als b ein Audible funktioniert das Abo von Spotify. Für knapp 10€ (Einzelaccount oder 15€ für ein Familienabo) kannst du alles streamen, was es bei Spotify im Angebot gibt.

Neben Musik zählt mittlerweile auch ein beachtliches Angebot an Hörbüchern dazu. Klassiker wie “Die Säulen der Erde” ebenso wie die bei unseren Töchtern beliebten Titel von Astrid Lindgren.

Das ist toll, allerdings ist Spotify einfach nicht für das Hören von Hörbüchern gemacht:

  • Das Fortsetzen eines angefangenen Hörbuchs zu einem späteren Zeitpunkt ist praktisch nicht möglich, da jedes Kapitel von vorn beginnt. Voraussetzung: Du musst dir erstmal merken, in welchem der fünfhundertdrölfzig Kapitel du unterbrochen hast.
  • Das intensive Hören von Hörbüchern versaut dir deine autom. Listen, wenn zwischen Soul-Musik plötzlich ein Kapitel aus besagtem “Säulen der Erde” kommt.
  • Du versaust dir deinen Account, wenn mit diesem auch Kinderlieder und -hörbücher gehört wurden und diese Alben plötzlich zu deinen Top Picks zählen.

Das Angebot an Hörbüchern ist bei Spotify gut. Die Auffind- und Nutzbarkeit ist es nicht. Dafür zählt das Angebot mit der 10€-Flat aber zu den günstigsten und kann gerade bei Autofahrten immer eine tolle Option sein für Ruhe zu sorgen.

Vorteile

  • relativ kostengünstig
  • umfangreiches Angebot an Hörbüchern

Nachteile

  • schlechte Sortierung
  • nicht für Hörbücher gemacht

Fazit: Welcher Dienst ist denn nun der beste?

Eine pauschale Antwort, welcher Dienst der beste ist, um mit deinen Kindern Hörbücher zu genießen, gibt es vermutlich nicht.

Bei uns ist es eine Kombination aus den drei vorgestellten Alternativen: Die Toniebox können die Kinder selbst, für Audible und Spotify brauchen sie uns. Die Toniebox ist insgesamt sehr teuer (Hardware und Inhalte), Spotify ist günstig. Spotify ist dafür nicht gut bedienen wohingegen Audible als Hörbuch-Platzhirsch Suche, Kuration und Bedienung von Hörbüchern perfektioniert hat.

Wir nutzen alle drei Dienste und werden das wohl auch in Zukunft weiterhin tun.

Und du? Was nutzt du, um mit deinen Kindern Hörbücher zu hören?

2 Kommentare

  1. Mein Sohn, 8 Jahre, hat ursprünglich einen iPod Touch (gebraucht) bekommen, mittlerweile hat er das alte iPhone 7 meiner Frau. Wir nutzen das Familien-Abo von Apple Musik. Er kann mit seinem Gerät seine Favoriten in seiner Mediathek sammeln und auch offline verfügbar machen für Reisen ohne Internet. Er hört wirklich viel, so 2-6 Hörbücher täglich. Ich finde das Angebot ausgesprochen groß, über Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg, Was ist was (auch Junior), 3 Fragezeichen, TKKG, Asterix, die Fuchsbande, Ritter Rost, … ist gefühlt alles dabei. Noch dazu habe ich alle seine CDs eingelesen und ebenfalls in seiner Mediathek verfügbar gemacht. Er konnte lange bevor er lesen konnte durch die Mediathek surfen, weil er genau wusste wo er touchen muss.
    Eine Toniebox haben wir für den 3 Jährigen zum Geburtstag gekauft, das war leider ein absoluter Flopp. Er hört kaum und noch dazu ist die Auswahl teuer und begrenzt. Das einzig wirklich tolle sind die Kreativ-Tonies welche von den entfernt lebenden Großeltern von deren Handys aus besprochen werden können. Aber auch das ist mittlerweile eingeschlafen.

    1. Ah, Apple Music… Wäre auch mal einen Versuch wert.
      Ich glaube auch, dass das Interesse an der Toniebox mit steigendem Alter nachlässt. Momentan (2 und 4 ½) ist das so noch gut. Wenn unsere zwei älter werden, dürfte sich das ändern. Das Interesse der Großen lässt auch schon langsam nach.

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