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Eine kleine Hausapotheke

Auch wenn geschlossene Kitas in Coronazeiten für weniger Krankheiten bei unseren Kindern sorgen, die nächste Erkältung kommt garantiert! Dann hilft es, mit einer kleinen Hausapotheke vorbereitet zu sein.


Wenn in den ersten Kinderjahren etwas so sicher ist wie das “Amen!” in der Kirche, dann wohl das: In jedem Herbst, Winter und Frühjahr gibt es mindestens eine laufende Nase, manchmal etwas Fieber und im schlechtesten Fall ein hartnäckiger Husten.

Diese Erkältungen – oder grippalen Infekte – gehören dazu. Nur durch diese Infekte lernt das Immunsystem und kann auf zukünftige “Angriffe” richtig reagieren.

Nicht mit jeder laufenden Nase muss man daher zum Kinderarzt und nicht jedes erhöhte Grad Körpertemperatur muss mit Fieberzäpfchen behandelt werden.
Und dennoch ist es ratsam, für den Fall der Fälle gewappnet zu sein und eine kleine Hausapotheke anzulegen.

Ganz wichtig: Ich bin weder Arzt noch Apotheker. Meine Empfehlung beruht daher auf Erfahrungen. Sie ersetzt aber keinesfalls eine ärztliche Expertise. Wenn dein Kind abgeschlagen ist, enorm hoch fiebert oder gar einen Fieberkrampf hat, solltest du immer einen Arzt aufsuchen!

Das gehört in jede Hausapotheke

  1. frische Zwiebeln
    Was nach einem Fehler klingt, meine ich ernst: Ich bin ein großer Freund von frischen Zwiebeln als Hausmittel. Aufgeschnitten und neben das Bett gestellt, sorgen die freigesetzten ätherischen Öle für freie Nasen beim Schlafen und dadurch erholsame Nächte für alle. – Nur den Geruch am nächsten Tag musst du dafür ertragen.
  2. Fieberzäpfchen oder Fiebersaft
    Manchmal ist das Fieber so hartnäckig, dass Hausmittel nicht mehr reichen. Und wenn es unseren Töchtern dabei wirklich schlecht geht, halte ich es auch für wenig angemessen, sie die Nacht durch fiebern zu lassen.
    Für diese Fälle haben wir immer Fiebersaft (für die Große) oder -zäpfchen (für die Kleine) in der Hausapotheke.
    Unser Kinderarzt sagt übrigens, dass es keine Rolle spielt ob Ibuprofen oder Paracetamol. Frag aber ruhig mal nach und studiere die Beipackzettel. Besonders dann, wenn du über Tage Fiebermittel gibst.
  3. Zwei (!) Fieberthermometer
    Um Fieber aber überhaupt als solches zu erkennen, brauchst du – das ist nun kein Geheimnis – ein Fieberthermometer.
    Wir haben hingegen gleich zwei. Und das hat einen Grund: Während wir mit einem Infrarotthermometer (wie im Artikelbild) ganz zügig und schnell die Temperatur auf der Stirn oder im Ohr messen, kommt ein klassisches Digitalthermometer dann zum Einsatz, wenn die Messung genauer sein muss. Weil das Fieber z. B. besonders hoch ist. Eine solche genaue Messung ist aber zuverlässig nur im After möglich.
  4. Nasentropfen
    Wenn Zwiebeln nicht mehr reichen, müssen andere Mittel her. In diesem Fall Nasentropfen. Sie sorgen für freies Atmen durch die Nase und verhindern damit auch weitergehende Atemwegsinfekte, die für Husten und damit richtige unruhige Nächte sorgen.
    Auch hier ist unser Kinderarzt eher robust und sagt: So lang man die Tropfen nur vor dem Schlafen verabreicht, kann man sie auch über einen längeren Zeitraum geben ohne, dass ein Gewöhnungseffekt einsetzt.
    Wenn du abschwellenden Nasentropfen eher skeptisch gegenüber stehst, helfen meistens übrigens auch Meerwassernasentropfen ganz gut.
Das sollte zu wirklich jeder Hausapotheke gehören: Mindestens ein Fieberthermometer.

Das hat in der Hausapotheke nichts verloren

Es gibt aber auch Dinge, die in der Hausapotheke nichts verloren haben.
Dazu gehören vor allem rezeptpflichtige Medikamente oder Antibiotika.

Auch wenn du die einmal vom Kinderarzt für dein Kind verschrieben bekommen hast, solltest du sie nicht ohne ärztlichen Rat anwenden. Zu groß ist das Risiko, das du damit eingehst.

Wir entsorgen solche Medikamente daher konsequent, sobald das behandelte Leiden abgeklungen ist.

Skeptisch stehe ich persönlich auch Hustenstillern gegenüber. Sie sorgen durch ihr Unterdrücken des Hustenreizes vielleicht für ruhigere Nächte. Sie verlängern im schlechtesten Fall aber die Erkrankung, da dein Kind Sekret nicht abhusten kann.
Da hilft nur selten, dass du dann tagsüber mit Hustenlösern “gegenarbeitest”.

Viele Erkältungen wird dein Kind mit viel Schlaf und einigen Hausmitteln gut durchstehen. Wenn das nicht reicht, hilft dir die Hausapotheke. Und wenn es auch damit nicht besser wird: Ab zum Kinderarzt und einmal abchecken lassen!