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1.000 km! – Unsere Erfahrungen mit dem Butchers & Bicycles MK-1E

Butchers & Bicycles

Butchers & Bicycles Test

Seit November 2019 sind wir autofrei. – Und haben das nie bereut!
Mit unserem elektrischen Lastenrad Butchers & Bicycles MK-1E sind wir in nicht einmal 3 Monaten nun über 1.000 km gefahren. Zeit für einen ersten Erfahrungsbericht!

Etwa ein halbes Jahr ist es nun her, dass wir unser Auto abgegeben und über die Anschaffung eines Lastenrads nachgedacht haben. Vier Monate hat es dann gedauert, bis wir unser Lastenrad vor der Tür stehen hatten.

Genau 1.000 km sind wir seitdem gefahren. Auch wenn der Corona-Mist daran sicherlich einen Börenanteil hatte, es hat es sich gelohnt!

1.000 km in drei Monaten musste unser Butchers & Bicylces bislang leisten.

Nun, nach dieser Strecke und drei Monaten Dauernutzung wird es Zeit für einen Erfahrungsbericht zum Butchers & Bicycles MK-1E, für das wir uns nach vielem Testen letztlich entschieden haben.

Die Qual der Wahl

Gerade in Metropolen werden Lastenräder immer attraktiver. Mehr und mehr Städte fördern diese Attraktivität durch verschiedene Programme, um damit den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad zu fördern.

Auch Hamburg hat 2019 ein solches Programm aufgelegt und mit gut 2 Millionen Euro die Anschaffung von Lastenrädern mit bis zu 2.000 Euro subventioniert.

Das Programm war so attraktiv, dass das Budget in kürzester Zeit aufgebraucht war. Hamburg hat dafür nochmal knappe 1 Millionen Euro aufgetrieben. Diese zweite Förderungswelle sollte im April starten, hat sich wegen Corona nun auf den Spätsommer verlagert.

Dank dieser Attraktivität wächst auch die Anzahl verfügbarer Modelle enorm. Von ganz einfachen Modelle von Babboe oder Christiania gibt es Mittelklassemodelle wie das Urban Arrow oder Luxusausführungen von z. B. Riese & Müller oder eben Butchers & Bicycles.

Wir sind viele verschiedene Modelle zur Probe gefahren. Letztlich hat uns das „BuBi“ am meisten überzeugt. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

Preis & Ausstattung des Butchers & Bicycles MK-1E

Auch wenn der Vergleich hinkt: Das MK-1E zählt zu den Rolls Royce unter den Lastenrädern. Inklusive des von uns gewählten Zubehörs hat das Rad gut 7.500€ gekostet. Für den Preis kaufen sich andere – und abermals hinkt der Vergleich – ein Auto.

Dafür haben wir bekommen:

Es sind hier nicht die verbauten Komponenten, die den Preis des “BuBi” so in die Höhe treiben.
Im Gegenteil sind einige Komponenten verbaut, die ich für diesen Preis so nicht erwartet habe.

Billig-Komponenten verbaut

So zählt die hintere Scheibenbremse von Tektro (Modell HD-285) zu den eher günstigen Modellen. Das merkt man vor allem beim billigen Bremshebel. Das Bild setzt sich fort bei den Griffgummis (bei uns nach etwas mehr als 1.000 Fahrkilometer schon komplett “blank” gegriffen) und der Klingel, die eher Baumarkt-Charakter hat.

Warum hier bei einem so teuren Fahrrad nicht hochwertigere Komponenten verarbeitet wurden, ist mir schleierhaft.

Beim gelieferten Sattel scheiden sich die Geister. Während meine Frau den furchtbar bequem findet, schmerzt mir nach spätestens einer Stunde das Hinterteil. – Ich fahre sonst auf einem (harten) Brooks Cambium.

Wie fährt sich das Butchers & Bicycles?

Butchers & Bicycles wirbt mit dem Spruch “built to tilt” und verspricht durch die Neigetechnik ein Fahrgefühl, dass an normales Fahrräder erinnert.

Glückliche Menschen werden noch glücklicher. Die Werbevideos von Butchers & Bicycles versprechen ein unbeschwerteres Leben.

Ganz so ist es nicht. Die ersten Minuten auf einem Butchers & Bicycles fühlen sich an, als sei man noch nie Fahrrad gefahren. Das Lastend kippt von links nach rechts und fährt wohin es will.

Erst, wenn man sich traut und einmal richtig Gas gibt, hat man den Dreh raus. Denn je schneller man fährt, umso stabiler bleibt das Rad aufrecht.
Doch reicht ein Neigen zur Seite nicht zum Lenken. Dann kippt das Rad zwar, fährt aber stur gerade aus. Wer Kurven fahren will, muss mitlenken.

Nach zwei Tagen hatten wir den Dreh raus. Seitdem macht das Butchers & Bicycles nur noch Spaß!

Noch nie war es so einfach, mal eben nach Ottensen (Stadtteil im Hamburger Westen) zum Einkaufen zu fahren und die Kinder mitzunehmen.
Noch nie waren die kurzen Wege zu Musikschule und Sport so schnell bewältigt.
Noch nie haben wir in so kurzer Zeit so viele Ausflüge länger als 10 Kilometer Strecke gemacht. (Dank Corona gab’s ja auch genügend Zeit.)

Wir bereuen bis heute nicht nur, kein Auto mehr zu haben. Dank dem Lastenrad macht es autofrei noch viel mehr Spaß in Hamburg. Das Butchers & Bicycles ersetzt unser Auto in jeder Hinsicht!

Kaufempfehlung für das Butchers & Biycles?

Das Wichtigste zum Schluss: Kann ich den Kauf des Butchers & Bicycles MK-1E empfehlen? Das kommt darauf an!

Das Lastenrad von Butchers & Bicycles ist alles andere als günstig. Mit 7.500€ (in unserer Ausstattung) zählt es zu den teuersten Lastenrädern am Markt.

Dafür bekommst du ein hochwertiges Fahrrad, das Spaß macht und auch deine Kinder sicher transportiert.
Leider werden einige Komponenten dem Preis aber nicht gerecht.

Wenn du also mit dem Cargobike dein Auto ersetzen willst und planst, regelmäßig (jede Woche, bei Wind und Wetter) damit unterwegs zu sein, dann lohnt sich die Anschaffung!
Wenn das Rad aber nur dazu da ist, ab und zu am Wochenende mal einen Ausflug zu machen, dann solltest du wohl zu einem günstigeren Rad greifen.

In jedem Fall gilt aber: Nutze die Fördermöglichkeiten und Steuerersparnisse, mit denen Staat und Kommunen die Verkehrswende fördern!

Pro

  • macht Spaß
  • sieht gut aus
  • Kinder können selbst ein- und aussteigen
  • sicheres Gurtsystem

Con

  • recht teuer
  • zum Teil billige Komponenten verbaut

Förderprogramme und Steuerersparnisse

Staat, Städte und Kommunen bieten vielfältige Fördermöglichkeiten um dich bei der Anschaffung eines Lastenrads zu unterstützen und die Verkehrswende zu beschleunigen.
Hamburg z. B. hofft, durch die Förderung von Lastenrädern mehr Menschen vom Auto zu befreien und nennt das “#moinzukunft“.

Hamburg: #moinzukunft

Das ursprünglich im Herbst 2019 aufgelegte Programm hat den Kauf von Lastenrädern mit mindestens 500 Euro, bei E-Rändern ⅓ des Kaufpreises, maximal aber 2.000 Euro unterstützt.

Gut 1,5 Millionen Euro standen dafür bereit.
Das Programm war so beliebt, dass bereits nach drei Wochen der Topf leer war.

Das Subventionsprogramm wird daher noch ein zweites Mal aufgelegt. Geplanter Start war April 2020, wegen Corona hat sich das nun aber erstmal auf “Herbst 2020” verschoben.

Die Förderbedingungen sind gleich geblieben:

So oder ähnlich sind die Förderprogramme anderer Städte und Bundesländer.

Geschenk vom Staat: Steuervorteil beim “Dienstrad” gilt auch für Lastenräder

Wenn du kein Förderprogramm nutzen kannst oder nicht warten willst, sprich mit deinem Arbeitgeber. Denn auch ein Lastenrad kann als Dienstrad steuerlich begünstigt werden.

Dabei least du ein Rad deiner Wahl über Anbieter wie Jobrad oder Business Bike. Die Leasingwagen werden dabei von deinem Brutto-Gehalt abgezogen, du musst 0,25% des Anschaffungswertes als geldwerten Vorteil versteuern.
Da dein Bruttogehalt sinkt, zahlst du weniger Steuern; Der Netto-Abzug ist geringer.

Einen Vorteilsrechner findest du z. B. bei Business Bike.
Bei einem Jahresgehalt von 45.000€ (Steuerklasse 4, Kinderfreibetrag: 1, keine Kirchensteuer) und einem Anschaffungswert von 7.500€ des Butchers & Bicycles, zzgl. einem Versicherungs- und Wartungspaket des Anbieters zahlst du über 3 Jahre als Netto-Abzug nur ca. 5.860€. Das entspricht 22% oder 1.640€ Ersparnis.
Rechnet man Versicherung und Wartung hinzu (was durchaus sinnvoll ist), dann entspricht die Ersparnis über 3 Jahre fast 50%.

Für was auch immer du dich entscheidest, das Butchers & Bicycles ist es wert. Ich hoffe mein Erfahrungsbericht hilft dir ein wenig bei deiner Entscheidung.