Goodbye Auto! – Hallo Lastenrad?

Vor 3 ½ Jahren dachten wir, dass ein eigenes Auto eine gute Idee sei. Heute, 3 Jahre Leasing und nur 18.000 Kilometer später geben wir das Auto wieder zurück und leben dann wieder autofrei. Aber vielleicht bald mit Lastenrad?

Als unsere große Tochter geboren war, haben wir das erste Mal über ein eigenes Auto nachgedacht. Ein Gedanke, der mir vorher in Hamburg nie gekommen wäre. Das ÖPNV-Netz ist hervorragend ausgebaut, der nächste Supermarkt nur 200 Meter entfernt und für längere Autoreisen gibt es mehr als drei Autovermieter.

Aber jetzt, mit Kind… Mal spontan ans Meer fahren, kurz größere Besorgungen und Einkäufe machen oder über das Wochenende 350 Kilometer zu meinen Eltern fahren. – Das war, auch angesichts all der mitzunehmenden Utensilien, plötzlich so viel schwieriger.

Einen “Pampers-Bomber” (VW Touren) für drei Jahre zu leasen, das war plötzlich attraktiv. Für nur 370€ im Monat sicherlich eine Investition, aber eben auch eine Investition in unsere Freiheit. Was würden wir dann viele Reisen unternehmen…

Welch Irrglaube!

Zur Vertragsunterzeichnung sind wir noch davon ausgegangen, dass 15.000 Kilometer pro Jahr doch recht knapp bemessen wären. Tatsächlich sind wir gut 18.000 Kilometer in drei Jahren (!) insgesamt gefahren.

Und bei 370€ im Monat ist es längst auch nicht geblieben. Wenn ich alle Servicegebühren, unseren Tiefgaragenstellplatz, Inspektionen, Reifenwechsel und die Anschaffung von Winterreifen dazurechne, lande ich irgendwo bei 550€ effektiv pro Monat. Spritkosten sind da noch gar nicht drin.
Gut 20.000 Euro also, die wir in drei Jahren für ein ganz bisschen persönliche Freiheit ausgegeben haben.

Wenn wir in gut 3 Wochen unser Auto abgeben, wird es daher kein neues mehr geben. Weder geleast, noch gekauft.

Für spontane Ausflüge ins Alte Land & Co. gibt es Carsharing. Für Fahrten zu meinen Eltern Autovermieter.
Und für größere Besorgungen in der Stadt? Vielleicht bald ein Lastenrad!

Lastenrad-Subventionierung von der Stadt Hamburg

Seit diesem Monat subventioniert die Stadt Hamburg Neuanschaffungen von E-Lastenräder mit 30% der Kaufsumme (bzw. max. 2.000€), um die Autos von Hamburgs Straßen zu verbannen.

Das klingt wie der perfekte, glückliche Zufall. Denn tatsächlich habe ich vor spontanen Besorgungsfahrten in der Stadt ohne Auto am meisten Respekt. Ob ein großer Wocheneinkauf, der Kindertransport zu Sport und Musikunterricht oder Besorgungen im Baumarkt. – Das waren immer die besten Argumente für ein eigenes Auto und sind – man denke z. B. an den Einbau zweier Kindersitze – mit Carsharing weniger gut abzubilden.

Die E-Lastenräder, die ich mir jetzt schon angeschaut habe, liegen alle im Bereich 4.000 bis 6.000€. Das bleibt eine ordentliche Summe, auch wenn die Stadt davon ⅓ übernimmt. Und letztlich wird das nur funktionieren, wenn auch meine Frau sich damit durch den Hamburger Autoverkehr traut.

Ich werde berichten ob und wie wir uns für ein E-Lastenrad entscheiden und welches Modell es dann wird.
Habt ihr Erfahrungen oder sogar Empfehlungen für einen Fahrradladen in Hamburg oder ein bestimmtes Fahrradmodell?

Update: Seit März 2020 sind wir stolze Besitzer eines Butchers & Bicycles MK-1E.

Bild: Sean Benesh on Unsplash

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