Guter Schlaf, ist ruhiger Schlaf. Das gilt vor allem für uns Eltern. Um abends auf der Couch und nachts im Bett Ruhe zu haben und dennoch auf Bedürfnisse unserer Kinder eingehen zu können, gehört ein Babyphone zur unentbehrlichen Erstausstattung. Doch wer die Wahl hat, hat die Qual. Welches sollte es also sein?
Die Auswahl an Babyphones ist riesig. Allein baby-walz hat gut 50 Babyphones im Angebot. Während des dort namhafte und vertrauenswürdige Hersteller sind, gibt es bei Amazon, eBay und Co. daneben noch unzählige Angebote chinesischer Billigheimer.
Während es Einsteigermodelle schon für 20 bis 30 Euro gibt, schlagen andere Geräte mit über 200 Euro zu Buche. Nicht nur die Qualität ist für den Preis ausschlaggebend, auch der Funktionsumfang ist es. Während einige Dinge absolut sinnvoll sind, halte ich andere Funktionen für absolut überflüssig.
Video und Bewegungsmelder?
Immer häufiger werden Babyphones mit Video und Bewegungsmelder angeboten. Die Idee: Man kann im besten Fall schon beim Aufwachen des Kindes aktiv werden und muss nicht erst auf den ersten Schrei reagieren.
Während schlecht gesicherte WiFi-Babyphones immer noch das Risiko von fremden Blicken ins heimische Kinderzimmer gewähren, sind aktuelle Babyphones, die Video ebenfalls über DECT senden, mittlerweile recht sicher.
Ich selbst halte Video für absolut überflüssig. Denn zu der Entwicklung eines gesunden Schlafes gilt auch, dass ein Baby sich selbst wieder beruhigen kann. Ein unruhiger Schlaf und ein schlechter Traum führen dazu, dass Kinder nachts auch mal wachwerden. Wenn Mama oder Papa dann aber jedesmal direkt neben dem Bettchen stehen, kann das einer gesunden Schlafentwicklung nicht förderlich sein.
Gleiches gilt für Bewegungsmelder.
Wenn ich mir anschaue, wie viel unsere Kleine mit ihren zwei Jahren noch regelmäßig durch’s Bett wandert oder in den seltsamsten Verrenkungen erholsamen Schlaf findet, dann würde ein Bewegungsmelder bei uns immer Alarm schlagen. 😀
Das ist wirklich wichtig
Wir selbst bleiben bei Audio. Es gibt aber eine Reihe von Aspekten, die aus meiner Sicht viel wichtiger sind als Video und Bewegungsmelder.
Gute Reichweite
Alle modernen Babyphones funken heutzutage auf DECT. Das ist der selbe Standard, den wir auch von mobilen Festnetztelefonen kennen.
Häufig wird vor zu starker Strahlung der Sender gewarnt. Eine aktuelle Untersuchung von Stiftung Warentest kommt allerdings zu dem Ergebnis, dass das bei neuen Modellen kein Problem mehr ist.
Wichtig ist in jedem Fall aber eine gute Reichweite des Babyfones.
Wir leben in einem Neubau mit viel Stahlbeton. Unser erstes – sehr günstiges – Babyphone hat an einem Abend alle 5 Minuten die Verbindung verloren und musste neugestartet werden. Mit einem neuen, teureren Gerät war das dann kein Problem mehr.
Du solltest beim Kauf daher unbedingt darauf achten, wie die Funkstärke und rechnerische Reichweite ist.
Empfänger tragbar
Wenigstens genauso wichtig: Das Empfangsteil sollte tragbar sein, also nicht auf eine dauerhafte Stromversorgung aus der Steckdose angewiesen sein.
So kannst du abends zwischen Räumen wechseln (z. B. von der Couch im Wohnzimmer ins Bad gehen) ohne das Babyphone zwischenzeitlich auszuschalten und dann neu zu starten.
Teurere Geräte bringen das immer mit und im Lieferumfang ist dann auch ein wiederaufladbarer Akku enthalten. Günstigere Modelle hingehen verlangen Batterien, die dann regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Wenn dann mal im Fall der Fälle keine frischen, vollen Batterien zum Austausch vorhanden sind, kann das richtig nerven. Mein Tipp: Lege 10 Euro mehr auf den Tisch und kaufe ein Babyphone mit wiederaufladbarem Akku.
Stromkabel nicht fest verbunden
Ebenfalls sinnvoll: Das Stromkabel von Sender und Empfänger wird mit einer Steckverbindung befestigt. So kannst du das Kabel besser hinter Möbeln verstecken, das Gerät jederzeit ohne großen Aufwand verstellen und nicht jedes Mal 2 Meter Kabel mitschleppen.
Das Kabel sollte außerdem lang genug sein. Eine kurze Strippe macht nur Ärger.
Bei unseren Babyphones von Philips Avent hat es der Hersteller hingegen etwas zu gut gemeint und die Kabel mit gut 2,50 m etwas zu lang gelassen.
Nachtlicht
Wenn du dich nachts mal ums Kind kümmern musst, ist es hilfreich, wenn das Babyphone ein Nachtlicht am Sender hat. Dann musst du nicht gleich die Deckenbeleuchtung einschalten und siehst trotzdem genug.
Ein Nachtlicht gehört zum Standardprogramm aller Babyphones. Bei teureren Geräten kannst du das Licht bereits auf dem Empfänger einschalten.
Schlaflieder
Noch nie genutzt und auch noch nie vermisst haben wir bei uns die Möglichkeit, Schlaflieder über das Babyfon abzuspielen. Ich halte das für eine nette Spielerei ohne echten Mehrwert und kenne im Bekanntenkreis niemanden, der das nutzt.
Bei teureren Geräten ist das meist eh dabei, es sollte aus meiner Perspektive aber nicht kaufentscheidend sein.
Überblick: Was sollte ein Babyphone haben?
Nun also zusammengefasst: Was ist wichtig, was ist überflüssig bei der Auswahl eines geeigneten Babyphones?
Wichtig
- Gute, stabile Verbindung dank einer ordentlichen Reichweite
- mobiler Betrieb des Empfängers (am besten mit wiederaufladbarem Akku)
- integriertes Nachtlicht beim Empfänger
Überflüssig
- Video
- Bewegungsmelder
- Schlaflieder
Am besten nutzt du bei der Auswahl eines passenden Babyphones die Bewertungen in Shops. Viele Eltern vor dir haben schon positive oder negative Erfahrungen gemacht.
Für Reisen empfehle ich übrigens die Wahl einer guten Babyphone App. Zuhause solltest du immer ein stationäres, richtiges Babyphon nutzen. Eine App nervt da nur.
Foto: Bastien Jaillot auf Unsplash